Bei der Projektion werden eigene Wünsche und Triebe auf jemand anderen projiziert, also verlagert.
Nicht ich bin der Böse, sondern der andere. Eigenes Fehltverhalten wird so gerechtfertigt. Schließlich ist man selber ja nicht der Täter, sondern das Opfer.
Als Beispiel könnte man eine Frau nennen, deren Ehe gescheitert ist, weil sie fremdgegangen ist. Das eigene Fehlverhalten des Fremdgehens ist eigentlich sachlich betrachtet nicht akzeptabel, wird es aber für die Frau dadurch, dass sie die Situation "schönredet". Er ist ja schuld, dass ich fremdgegangen bin, er hat mich ja dahin getrieben. Wäre er immer nett zu mir gewesen und hätte er mich nicht vernachlässigt, wäre es ja gar nicht dazu gekommen. Und vermutlich hat er mich zuvor eh schon 100 Mal mit anderen Frauen betrogen.
Der eigentliche Täter macht sich also zum Opfer und glaubt sogar daran.